Wir freuen uns über den Vizemeistertitel

Beim 49. Volkstanzturnier der Hessischen Landjugend am Samstag, 19. November in Pohlheim Grüningen (Landkreis Gießen) nahmen insgesamt 15 Tanzkreise mit fast 200 Tänzerinnen und Tänzern aus ganz Hessen teil. In der Kategorie der Vierpaartänze absolvierten neun Gruppen zunächst nacheinander den Pflichttanz „Hamburger Kontra“. Als Kürtänze hatten wir den „Seyras“ und die „Schottisch Quadrille“ ausgewählt. Für den zweiten Kürtanz schickten wir die Jugendgruppe an den Start. Die jungen Tänzerinnen meisterten mit Bravour ihre erste Turnierteilnahme und sind stolz auf den Erfolg. Den ersten Platz ertanzte sich die „Folkloregruppe Linsengericht“ und Dritter wurde Haubern vor den Landjugendgruppen Groß-Bieberau, Geismar, Rosenthal, Gießen und Schwalm. In 2016 stellten wir auch wieder einen Mehrpaarkreis, nachdem wir uns in dieser Kategorie im vergangenen Jahr eine Pause gönnten. Nach dem Pflichttanz, dem „Nagelschmied“ präsentierten wir als Kürtänze das „Große Triolett“ und den „Dreidahns“ und landeten am Ende auf dem vierten Platz. Der „Folkloregruppe Linsengericht“ gelang es mit beeindruckenden Kürtänzen, den Titel zu verteidigen. Haubern war gleich mit zwei Tanzkreisen vertreten und belegte mit ebenso abwechslungsreichen Tänzen den zweiten und den dritten Platz. Weitere Tanzkreise stellten die Landjugend Geismar und der Landesvorstand, der beim zweiten Kürtanz von mehr als zehn Paaren aus allen teilnehmenden Gruppen unterstützt wurde.

Wir gratulieren den Hessenmeistern und wünschen auch den anderen teilnehmenden Gruppen, dass sie die Leidenschaft für den Volkstanz weiterhin mit uns teilen. Ein herzlicher Dank gilt unseren ehrenamtlichen Tanzleiterinnen Sabine, Lisa-Marie, Elisa und Anita, unserem Busfahrer Markus und den Fans, die extra angereist waren und uns mit ihrer Anwesenheit unterstützt haben, unserer ehemaligen Vereinschefin Moni, die uns wieder die Wegzehrung spendiert hat und natürlich der Landjugend Gießen für die super Organisation des Turniers, das mit einer rauschenden Party zu Ende ging.

Impressionen vom Turnier findest Du hier in unserer Bildergalerie.

Ein besonderer Geburtstag

Als unsere Vereinsgründerin Erika Walter am 15. Oktober ihren 80. Geburtstag feierte, überraschten wir sie mit einem Ständchen. Sie erblickte 1936 in Frankfurt am Main das Licht der Welt. Schon als kleines Kind interessierte sie sich für das Tanzen. Sie war auch schon zum Ballettunterricht angemeldet, doch dann kam der Krieg. Die Jahre zwischen 1943 und 1947 verbrachte sie bei Bekannten auf dem Land in der Nähe von Aschaffenburg. Als Zwölfjährige kehrte sie wieder nach Frankfurt zurück, doch für Ballett war es zu spät. 1956 zog sie der Liebe wegen nach Pfaffenhausen. Ihr Mann ist überzeugter Nichttänzer, da war es mit dem Tanzen erst mal vorbei. Erika war aber trotzdem in ihrer Freizeit nicht untätig. Sie wurde als erste Frau in den Pfarrgemeinderat gewählt. In diesem Gremium engagierte sie sich in der Jugendarbeit, studierte mit Jugendlichen Theaterstücke ein und begleitete Messdienerfreizeiten. Die Idee zur Gründung der „Fidelen Jossataler“ war eher ein Zufall. Im Rahmen eines Seniorennachmittags trat eine Volktanzgruppe aus Abtsroda (Landkreis Fulda) auf. Erika Walter war begeistert und dachte, dass dies etwas für die Pfaffenhäuser Jugend wäre. Mit dem damaligen Kaplan Gerhard Benzing und ein paar jungen Leuten fuhr sie nach Abtsroda zum Anschauungsunterricht. Es wurden Schallplatten und Tanzbeschreibungen geordert und in einem Klassenraum in der alten Schule geprobt. So entstand 1970 die größte Jungkolping-Gruppe. Die hatte ihren ersten Auftritt bei einem Gemeindefest auf dem alten Sportplatz in Pfaffenhausen. Die anfängliche Skepsis der Leute im Dorf wich großem Zuspruch. In den Sommermonaten trat die Gruppe jeden zweiten Freitag in einer Gaststätte beim Heimatabend auf und hatte bald Anfragen aus der gesamten Region. Erika Walter war es auch, die 1983 die legendäre „Pfaffenhäuser Fassenacht“ ins Leben rief, für die sie Texte schrieb und Tänze einstudierte. Als wir 1995 im Rahmen des Kirchweihfestes unser 25-jähriges Bestehen feierten, wurde ihr der Ehrenbrief des Landes Hessen verliehen. Seit ihrem 70. Geburtstag im Jahr 2006 ist sie unser erstes und bislang einziges Ehrenmitglied.

Das Foto zeigt die Jubilarin (rechts) in den 70er Jahren beis Haberkorns auf der Bühne zusammen mit Monika Bien, unserer ehemaligen Vereinschefin. Fotos vom Ständchen findest Du hier in unserer Bildergalerie.

Auch das Feiern kommt nicht zu kurz

Bei uns wird zurzeit nicht nur eifrig für die Turnierteilnahme geprobt. Nach drei Jahren stand wieder mal ein Ausflug an, damit auch die Gemeinschaft und die Geselligkeit nicht zu kurz kommen. Als Ziel hatten unsere Vizechefin Regina sowie Annette, Mirjam und Elena vom Vergnügungsausschuss diesmal das „Cannstatter Volksfest“ am Ufer des Neckars ausgewählt, das vor fast zweihundert Jahren erstmals als landwirtschaftliches Fest gefeiert wurde. Als sich mit der Stammgruppe, der Jugend- und der Showtanzgruppe und ein paar treuen Fans fast 40 bestens aufgelegte "Jossataler" am zweiten Samstag im Oktober in aller Frühe auf den Weg nach Stuttgart machten, herrschten ziemlich kühle Temperaturen. Doch im gemütlichen Ambiente des Fürstenberg-Zelts ging es schon am Vormittag heiß her. Friedlich und ausgelassen feierten die „Fidelen“ dort zu den Festzeltklassikern und Partyhits der Band „Musikuss“ mit rund 3000 anderen Gästen bei Bier und appetitlich angerichteten „Schmankerln“. Wer lieber ein paar Runden mit dem Riesenrad drehte, konnte einen herrlichen Blick über die Stadt genießen. Vor der Heimfahrt sorgten weitere Attraktionen auf dem sehr belebten 35 Hektar großen Festgelände für Gaudi und Spaß.

 

Stammgruppe beim Gradierwerksfest

Auftritte der „Fidelen Jossataler“ in Bad Orb waren in den Zeiten, als der Kurbetrieb Hochkonjunktur hatte, keine Seltenheit. Die langjährigen Tänzerinnen und Tänzer können sich noch gut an die abendfüllenden Programme in der Konzerthalle erinnern. Am 3. Oktober 2016 durften wir erstmals den kulturellen Teil beim 20. Gradierwerksfest mitgestalten. Mit dem Erlös des jährlich stattfindenden Festes am „Tag der deutschen Einheit“ hilft der Verein „Freunde des Bad Orber Gradierwerks“, das 200 Jahre alte Industriedenkmal und Wahrzeichen der Kurstadt zu erhalten.

Es hat viel Spaß gemacht, vor einem sehr aufmerksamen und dankbaren Publikum aufzutreten. Zum Glück hatte sich der Regen verzogen, sodass wir unsere schwungvollen Volkstänze („Nagelschmied“, „Seyras“, „Buenser Quadrille“, „Hamburger Kontra“ und „Utrecht Hornpipe“) im Freien präsentieren konnten.

Junge Tänzerinnen bereichern Landfrauenmarkt

Im dritten Jahr in Folge bereicherten wir nun schon den Herbstmarkt der Landfrauen in Bad Orb. Dieses Mal allerdings nicht wie gewohnt mit der Stammgruppe, sondern mit einer unserer beiden Kindergruppen und den Teenies. Auf dem Salinenplatz der Kurstadt, wo sämtliche Landfrauenvereine aus dem gesamten Main-Kinzig-Kreis und andere Anbieter an ihren bunten Ständen präsentierten, was sie auf ihren Feldern und Gärten geerntet haben, erfreuten die jungen Tänzerinnen das aufmerksame Publikum mit flotten Tanzeinlagen wie dem „Jägerneuner“, dem Schottisch-Country Dance „Knit the Pocky“ und dem „Stockholm Schottisch“. Die begeisterten Zuschauer bedankten sich mit einem herzlichen Applaus. Ein großes Lob und nützliche kleine Geschenke gab es von Renate Vogt, der Vorsitzenden des Orber Landfrauenvereins.