Länderübergreifendes Training

Im Juni 2015 traten wir mit der Jugend- und der Stammgruppe beim Fest zum 95-jährigen Bestehen der Trachtengruppe Hörstein  auf. Dabei wurde deutlich, wie sehr sich doch die beiden Grenzregionen unterscheiden. Das Programm im bayerischen Teil des Spessarts bestand vorwiegend aus alpenländischen Volkstänzen (Ländler, Dreher, Schuhplattler). Die Jossataler tanzen hingegen lieber Irisch-schottische, nordeuropäische und niederdeutsche Volkstänze (Quadrillen, Scottish Country Dance, Reel, Hornpipe). Diese weckten besonders bei einer Mädchentanzgruppe aus Altenbuch (Landkreis Miltenberg) großes Interesse und noch am selben Abend entstand die Idee, das jeweilige Repertoire bei einer gemeinsamen Probe zu bereichern, die knapp ein Jahr später in Jossgrund Pfaffenhausen stattfand. Alle Tänzerinnen im Alter zwischen neun und 24 Jahren hatten sichtlich Spaß und bewiesen, dass Volkstanz echter Sport ist und entgegen seines Images überhaupt nicht verstaubt daher kommt. Unter der Leitung von Anita Sinsel und Elisa Hagemann zeigten die Gastgeber den neun Mädels aus Bayern zwei Vierpaartänze mit anspruchsvoller Schrittfolge: den niederländischen „Horlepiep“ und die „Schottisch-Quadrille“ aus der Lüneburger Heide. Und die Gäste hatten einen hessischen Tanz im Gepäck, den "Jägerneuner", den sie schmissig und flott präsentierten. Wie der Name „D‘Spessartbuam Altenbuch“ vermuten lässt, tanzen in dem Verein auch Männer. „Die wollen aber lieber platteln“, erzählten die beiden Tanzleiterinnen Melissa und Milena Weigand. Die Chemie zwischen den beiden unterschiedlichen Gruppen stimmte sofort. „Die sind mega lernfähig“, hieß es aus den Reihen der Jossataler. Dass die gemeinsame Probe nur einen Tag nach dem „Welttag des Tanzes“ stattfand, war rein zufällig. Doch der Ursprungsgedanke von Initiator Jean-Georges Noverre, Barrieren abzubauen und Menschen zusammenbringen, wurde einmal mehr in die Tat umgesetzt. Der Gegenbesuch ist auch schon geplant. Für das zweite Juliwochenende haben die Tänzerinnen aus Altenbuch zum 50-jährigen Jubiläum der „Spessartbuam“ eingeladen.