Hessenmeisterschaft

Vom 47. Volkstanzturnier der Hessischen Landjugend kehrten wir wieder einmal mit zwei Pokalen nach Jossgrund zurück. In 2013 hatten wir eine Turnierpause eingelegt, um uns ganz den Faschingssitzungen zu widmen. In diesem Jahr gingen wir erneut mit zwei Tanzkreisen an den Start und freuen uns über zwei dritte Plätze. Insgesamt traten elf Tanzkreise mit mehr als 150 Tänzerinnen und Tänzern am 29. November in der Großsporthalle der Oberwaldschule Grebenhain an, um den Hessenmeister im Volkstanz zu ermitteln. Ausrichter war die Vogelsberger Landjugend, die landwirtschaftlich geprägt ist und selbst seit Jahrzehnten keine eigene Tanzgruppe mehr ins Rennen schickt, die Herausforderung aber hervorragend meisterte.

Bei den Vierpaartänzen erreichten wir am Ende nur einen Punkt weniger als die Folkloregruppe Linsengericht. Hohe Punktzahlen ertanzten wir uns mit den beiden Kürtänzen „Halbmond“ und „Gigue“, einem französischen Tanz aus dem 16. Jahrhundert mit einer anspruchsvollen Choreografie.

In der Kategorie der Mehrpaartänze wurde unser erster Kürtanz „Die drei Tore“ mit ebenso vielen Punkten bewertet wie die „Polka Jenny Lint“ der Linsengerichter. Den Vorsprung, den diese schon mit dem Pflichttanz „Wilhelmsburger Kontra“ verbuchten, konnten wir jedoch nicht mehr aufholen. Titelverteidiger Haubern aus dem Landkreis Waldeck-Frankenberg war natürlich mit dem Siegertanz „The Fairy Reel“, einem flotten irischen Tanz unschlagbar. „Noch wichtiger als die Platzierungen ist der Spaß, den wir heute hatten“, fasste die Vorsitzende der Jossataler, Inge Amberg zusammen.

Es war ein spannendes und abwechslungsreiches Turnier, obwohl es am Ende keine Überraschungen gab. Zweifacher Hessenmeister wurde die Landjugend Haubern und zweifacher Vizemeister die Folkloregruppe Linsengericht.

Die Plätze vier bis sieben belegten die Trachtengruppe Laisa, die Landjugendgruppen aus Geismar und Rosenthal sowie der Tanzkreis, der sich aus Mitgliedern des Landesvorstandes zusammensetzte. Fünf Tanzrichter aus ganz Deutschland bewerteten die Tänze nach verschiedenen Kriterien wie Haltung, Musikalität, Technik, Raumaufteilung, exaktem Einhalten der Tanzbeschreibung und Gesamteindruck. Unsere Mädels beeindruckten die Jury auch mit ihren tollen Zopffrisuren, die ihnen Karina Lindenberger gezaubert hatte. Bei den Mehrpaartänzen könnten wir allerdings Unterstützung durch männliche Tänzer gebrauchen.

Bei der Siegerehrung würdigten die Grußredner aus Politik und Wirtschaft die Landjugendgruppen für den Erhalt des Kulturguts im ländlichen Raum. Lars Döppner, der Vorsitzende der Hessischen Landjugend betonte, dass Brauchtumspflege und Volkstanz auch politischen und finanziellen Rückhalt brauchen. Tradition und Moderne müssen sich dabei nicht ausschließen, das wurde auch während der stimmungsvollen Party mit Live-Musik am Abend wieder einmal deutlich.